Kleinhirnaktivierungen bei Sprachprozessen

 

2.2.4. Zusammenfassende Betrachtung

 

a)     Orientiert man sich an der Anzahl der aktivierten Felder pro Paradigma, so finden sich die meisten beim Paradigma 9 (N = 12), dazwischen liegt das Paradigma 7 (N = 9), an letzter Stelle liegt diesbezüglich das Paradigma 8. Dies entspricht den Erwartungen unter Bedachtnahme der Aufgabenkomplexität. Die unterschiedlichen Aktivierungszahlen zwischen den Paradigmen spiegeln ebenfalls die Auswertungsergebnisse aus der Studie von 2004.

 

b)     Beim Vergleich Frauen/Männer liegen bei der Zahl der aktivierten Felder die Frauen voran: 16 zu 11 über die 3 Paradigmen. Dies entspricht ebenfalls den Befunden aus der vorangegangenen Studie - auch dort hatten die Frauen einen diesbezüglichen Vorsprung; einschränkend muss aber vermerkt werden, dass damals bei den rechtshändigen Frauen  bei der Auswertung des Paradigmas 9 eine niedrigere Signifikanzschranke angewandt wurde (der Grund dafür wurde schon weiter oben erwähnt). Krass ist allerdings der Unterschied zwischen rechtshändigen und linkshändigen Frauen beim Paradigma 7, was die Anzahl  der gefundenen Strukturen und ihre Lokalisation betrifft. Diesem Befund müsste in einem anderen Zusammenhang (= andere Aufgabenstellung) nochmals nachgegangen werden.

 

c)      Es scheint, dass für sprachliche Prozesse folgende Strukturen eine wesentliche Rolle spielen: Lobulus quadrangularis anterior und der Lobulus simplex (= Lobulus quadrangularis posterior). Wenn es um komplexe Aufgabenstellungen geht, dann tritt der Lobulus semilunaris cerebilli in Aktion, jedoch ist seine Aktivierung gruppenspezifisch: jeweils bei den rechtshändigen Frauen und bei den linkshändigen Männern beobachtbar; nur einmal auch bei den linkshändigen Frauen (P7). Die übrigen beobachteten Strukturen sind Einzelfälle.

 

 


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