Untersuchungen zur Rolle des Kleinhirns bei Sprachprozessen

 

1.2.3. Emotionelle Funktionen

 

Hier soll auch auf Ackermann, 2003, verwiesen werden, der auf Funktionsstörungen des Kleinhirns in Zusammenhang mit Affektivität kurz hinweist: Er bestätigt die von Prescott & Heath vermutete Verbindung zwischen Kleinhirn einerseits und dem limbischen System sowie dem Hypothalamus andererseits (siehe weiter oben). Es wurden auch elektrische Stimulationen cerebellärer Strukturen zur Behandlung von Affekt- und Verhaltensstörungen im Rahmen psychischer Erkrankungen eingesetzt. Bei isolierten Kleinhirnerkrankungen wurden neben kognitiven Defiziten eine Verminderung der Affektivität und Persönlichkeitsveränderungen (impulsives, distanzgemindertes und regressives Verhalten) beobachtet. Erwachsene und auch Kinder können ihre Gefühle schlecht dosieren; was andere geringfügig aufregen würde, löst bei ihnen entweder gar keine oder viel zu heftige Emotionen aus. Diese Auffälligkeiten fanden sich auch bei der Schädigung des Kleinhirnhinterlappens (= Lobus posterior cerebelli - s. Abb.1 auf der Seite 2): cerebellar cognitive affective syndrome nach Schmahmann und Shermann.

 

 

 


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