Kleinhirnaktivierungen bei Sprachprozessen

 

2.2.2. Paradigma 8 - Assoziationen von Zeitwörtern zu optisch präsentierten

          Hauptwörtern - s. Tab. 2

 

Dieses Paradigma wurde seinerzeit (2004) nicht zur Interpretation herangezogen; zu divergent erschien die Zahl der beobachtbaren Aktivierungen zwischen den Gruppen; erst spätere Auswertungsversuche durch den Autor dieser Schrift zeigten auf, dass diese Problemstellung eher als Routine im täglichen Sprachgebrauch anzusehen ist und diese wahrscheinlich auf einem niedrigeren Aktivierungsniveau abläuft als die beiden anderen Aufgabenstellungen. Erst durch die Nichtberücksichtigung der Korrektur des t-Wertes zeigten sich - ähnlich wie beim Paradigma 9 in der Untersuchung von 2004 - deutlichere Aktivierungsgrade im Frontal- und Temporalbereich bei den Frauen. Um jedoch Vergleiche anstellen zu können, wurde hier der Auswertungslevel - wie beschrieben - beibehalten.

 

Tab. 2: Auswertung – Paradigma 8: WAP - Assoziation von Zeitwörtern zu optisch präsentierten Hauptwörtern 

 

  

    Paradigma 8

 

rechtshändige

Frauen - Aktivierungen

linkshändige

Frauen -

Aktivierungen

rechtshändige

Männer -

Aktivierungen

linkshändige

Männer keine

Aktivierungen

 

Lokalisationen

ja = +

links = l

rechts = r

Achse

 (= z)

ja = +

links = l

rechts = r

Achse

 (= z)

ja = +

links = l

rechts = r

Achse

 (= z)

ja = +

links = l

rechts = r

Achse

 (= z)

Lobulus semilu­naris inferior - AD21

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lo­bulus semilunaris superior -ACD19

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lobulus simplex - AC17

 

 

+

 

l

 

-32

 

+

 

l

 

-32

 

+

 

l

 

-32

 

 

 

Lobulus quadrangularis cerebelli - AC15

 

 

+

 

l u. r

 

-28

-24

 

+

 

l

 

-28

 

+

 

l u. r

 

-28

-24

 

 

 

Folium vermis cerebelli – A(B)CD18

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

De­clive vermis cerebelli - ABC16

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Culmen vermis cerebelli - ABC10  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Ergebnis ist für drei Gruppen kongruent: Sowohl beim Lobulus simplex (bei Sobotta auch als Lobulus quadrangularis posterior cerebelli bezeichnet) als auch der Lobulus quadrangularis anterior werden bei der Lösung dieser Alltagsroutine beansprucht. Auch die Lokalisationsebenen zeigen ein fast einheitliches Muster; das gleiche gilt für die Lateralitäten, was den herkömmlichen Auffassungen widerspricht (wenn diese überhaupt auf das Kleinhirn anwendbar sind); dies gilt übrigens auch für den Befund zum Paradigma 7 (was die Frage zur Lateralität bei motorischen und sprachlichen Prozessen betrifft, fanden sich in der vorangegangenen Untersuchung  (2004) annähernd die gleichen Befunde). Bei linkshändigen Männern findet sich auf diesem Auswertungsniveau überhaupt keine Aktivierung; es ist dies jene Gruppe, die bei diesem Paradigma auch in den anderen (corticalen und subcorticalen) Bereichen die wenigsten Aktivierungsfelder aufwies; es könnte sein, dass auch sie diese Alltagsroutine auf einem anderen Aktivierungsniveau lösen könnte, die von den hier verwendeten Signifikanzschranken „unterdrückt“ werden könnte: eine andere Interpretation wird weiter hinten angeführt. 

 

Abb. 8: Lobulus quadrangularis anterior 

 


 

 


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